Mittwoch, 1. August 2012

Nachtrag zum 29.07.  Den Besuch der ‚Falls of Mesach’..also der Wasserfälle bei Inverness, haben wir gepflegt unterschlagen. Wir waren bereits vor 8 Jahren hier und waren der Meinung, dass ein 2. Besuch lohnt. Nach kurzem Fussweg vom Parkplatz gelangt man zu den besagten Wasserfällen...ich kann mich gut daran erinnern, dass ich 2004 schon leichte Probleme hatte, die schaukelige Hängebrücke über der Schlucht zu überqueren. Hinweisschilder besagen, dass diese nur von maximal 6 Personen gleichzeitig betreten werden darf...damals, wie heute.
Und bei 6 Personen schaukelt das Gebilde schon recht locker über der Schlucht...apropos Schlucht...es geht gute 40m ungebremst abwärts...falls sich mal irgendwo ein Schräubchen lockert...oder einer der 6 nicht unbedingt sein Idealgewicht mit sich trägt. Die kleine schmale Schlucht ist schon beeindruckend...im Übrigen genau wie damals...und der tosende Wasserfall nicht minder. 
Kleiner Haken an der Sache...es hat geregnet! Und das nicht zu knapp. Ich erinnere mich, dass das Wetter 2004 nicht gravierend anders war....sollte es 8 Jahre lang durch geregnet haben??? Hat man in dieser Gegend jemals Sonne gesehen? Braucht der Schotte in diesem Landstrich überhaupt Sonne? Ich denke, das ist hier unnötiger Luxus....alles was er braucht, ist Wasser...in jeglicher Form...was wäre der Schotte ohne sein liebstes Element....der five o clock Tea hätte keinen Sinn mehr, 75834 Angelrouten würden ein nutzloses Dasein fristen, und gefühlte 156 Whisky-Destillen hätten ein ganz massives Problem.

Aber was schreibe ich hier über das Wetter....in Deutschland spricht man in solchen Fällen von Reizklima....klingt weniger unangenehm –also, tauschen wir ab sofort Regen gegen Reizklima.

30.07. Nach dem ausgiebigen Fruehstück...ach, hatten wir schon über das schottische Frühstück gesprochen? Also das besteht in der Regel aus Toast, Tee/Kaffee, Marmeladen, einer Batterie diverser Müslis, Joghurt, frischem Obst,  gebratenem Speck, Ei (in jeder Konsistenz und Form erhältlich), Wurst und die allseits beliebten Bohnen in einer Art Tomatensauce, gebratene Tomate, Pilze – als Spezial: Black Pudding (eine Art Blutwurst mit leichter Zimtnote gebraten) und Porridge (warmer Haferbrei = Mayer´s Pampe zum Magenfüllen ohne weiteren Geschmack).
Besuch der letzten Fragmente der Kathedrale in Elgin. Wir  sind dann noch, sofern es ging und man Zugang hatte, an der imposanten Steilküste entlang gefahren.
Danach sind wir noch ein kleines bisschen auf dem berühmten Whisky-& Malt Trail gefahren, in dieser Gegend von Schottland sind ca. 130 Destillen ansässig. Heute hatte das Reizklima noch ein kleines Topping parat – Hagelschauer!

31.7. Auf geht´s in Richtung Süden bei allerfeinstem na was? .... Falsch – SONNENSCHEIN!
Wir haben uns noch die größte Destille Schottland angesehen „Glen Fiddich“ hier gab es eine Deutschsprachige Führung (kostenlos) und ein Tasting von 3 Whiskysorten (12 / 15 / 18 Jahre). Für den Weg nach Perth haben wir uns eine schöne bergige Strecke ausgesucht, es ging auch durch das schottische Skigebiet – ja was der Schotte nicht so alles hat...
Heute war die letzte Möglichkeit für dieses Jahr das Schloss Balmoral zu besichtigen; wir haben sie genutzt. Naja, man kann dort durch den königlichen Garten steppen (die Queen scheint auf Blumen keinen großen Wert zu legen) das Gewächshaus ist schön, vielleicht bekommt man das ja in den Flieger... unbedingt sollte man sich den Wassergarten ansehen, wir dachten Wunder was da kommt – ein kleiner Springbrunnen. Dann gibt es noch das Cottage (scheint nur aus Schlafzimmern zu bestehen), dieses kann man sich von außen durch die Fenster ansehen. Ach ja, es war ja eine Schloßbesichtigung angekündigt, hust... durch die Hintertür geht es in den Ballsaal, Filmen und Fotografieren verboten, dort sieht man dann etwas Porzellan, den Whisky aus der Hofbrennerei, die Empfangskleider der Queen (nur mal so am Rande, hier kann man sehen, dass die Queen gar nicht so klein ist wie es im Fernsehen immer scheint und wie sich ihre Figur im Laufe der Jahre verändert hat). Für Kenner hängen dann noch ein paar alte Schinken an der Wand und Jagdtrophäen und wenn man dann noch möchte, kann man Platznehmen auf ausgedienten Stühlen und sich Filmausschnitte mit der Queen ansehen. Dann hübsch durch einen Seiteneingang nach draußen – FERTIG! Macht dann 9,00 brit. Pfund pro Nase.

Unsere neue Unterkunft in Perth ist schön und John und Jane sind so was von nett, die überschlagen sich fast.

1.8. Jane fährt ein Frühstück auf, das hat es in sich, bei der Hälfte haben wir höflich drum gebeten, dass Kochen einzustellen... wir sind fast geplatzt! Sie wollte uns ja einen guten Start in den Tag verschaffen – herrlich! Bevor wir den Frühstücksraum verlassen konnten, hat sie uns darauf hingewiesen unbedingt noch Wegverzehrung für den Tag mitzunehmen, ein paar Früchte und etwas Gebäck... das ist wirklich lecker, wurde uns zugesichert; kann man da widerstehen?
Sind dann durch die Lande gestreift, waren in Pitlochy... wie vor 8 Jahren... und haben die kleinste Destille Schottlands besucht „Edradour“ ein 2 Mann Betrieb; die Beiden brennen pro Woche ca. 10 Fässer Whisky, das macht dann im Jahr ca. 100.000 Liter (Zum Vergleich Glen Fiddich: 3 Schichtbetrieb à 8 Personen 100.000 Liter in 3 Tagen)
Auf der Strecke lag dann heute noch der Queensview – ja, man hat dort eine schöne Aussicht auf ein Loch – that’s it (wie gestern, viel heiße Luft um nichts...)

PS. Heute (01.08.) hatten wir wieder akutes (Dauer-) Reizklima....






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen